| Veranstaltung: | Landesparteitag | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | Anträge | 
| Antragsteller*in: | Landesvorstand und Jan Philipp Albrecht (KV Kiel) (dort beschlossen am: 28.09.2019) | 
| Status: | Zurückgezogen | 
| Eingereicht: | 28.09.2019, 18:31 | 
K 3: Konsequenter Klimaschutz braucht ehrlichen CO2-Preis und starke CO2-Senken
Antragstext
Konsequenter Klimaschutz braucht ehrlichen CO2-Preis und starke CO2-Senken
Der menschengemachte Klimawandel erfordert von uns sofortiges und konsequentes 
Handeln, um die international vereinbarten Klimaziele einzuhalten und damit 
schlimmste Folgen für die Menschheit und unsere Umwelt einzudämmen. Zur 
Erreichung dieser Ziele, auch im Lichte der jüngsten Erkenntnisse über die 
Beschleunigung der Klimaveränderungen und der damit verbundenen Effekte, müssen 
wir bis 2050 eine nahezu ausgeglichene Treibhausgasbilanz erreichen. Mit dem 
auch von uns Grünen eingeschlagenen Weg ist das Land Schleswig-Holstein auf dem 
richtigen Kurs, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Dennoch wird möglicherweise 
das für 2020 gesetzte Zwischenziel leicht verfehlt.
Das Klimapaket nachbessern, weitere Schritte Voranbringen
Dies liegt zum einen an den vollkommen unzureichenden Dekarbonisierungsansätzen 
in den Sektoren Verkehr und Wärme, die maßgeblich auf Bundesebene zu setzen 
sind. Mit dem von den Regierungsparteien im Bund vorgelegten Papier zum 
Klimaschutz werden zwar nun eine Reihe von wichtigen – gerade auch durch die 
schleswig-holsteinische Jamaika-Koalition vorangebrachten – Forderungen 
aufgegriffen und ein allererster Einstieg in einen einheitlichen Mindestpreis 
für CO2 vorgeschlagen. Diese Ansätze sind allerdings so zurückhaltend, dass sie 
für eine echte Wende in Richtung konsequenter Dekarbonisierung im Verkehrs- und 
Wärmesektor nicht geeignet sind und schieben damit nötige Anpassung erneut um 
Jahre heraus. Wir werden uns daher in der Landesregierung dafür einsetzen, das 
Klimapaket in seiner konkreten Umsetzung nachzubessern und setzen dabei 
insbesondere auf einen ehrlicheren CO2-Preis, die Abschaffung von Subventionen 
bei fossiler Energienutzung sowie eine deutlichere Entlastung der 
Verbraucherinnen und Verbraucher über den Strompreis. Der Umstieg auf 
Alternativen, die auf der Basis Erneuerbarer Energien entstehen, muss günstiger 
sein, als das Verharren auf Verhaltensmustern und Technologien, die am fossilen 
Energieverbrauch festhalten. Dazu fordern wir die Landesregierung auch auf, 
weitergehende Schritte zur Förderung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sowie 
zur Förderung der Sektorkopplung zu ergreifen.
Die Landwirtschaft mitnehmen, Moor und Wald aufbauen
Zum anderen liegt die bisherige Zielverfehlung an der bislang ungenügend 
angegangenen Problematik der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft. Hier 
bedarf es nicht zuletzt mit Blick auf die Brandrodungen im Amazonas und die 
zunehmende Entkopplung von Tierhaltung und Fläche ein Umdenken. Im Rahmen des 
durch unseren Landwirtschaftsminister angeregten Dialogs zur Zukunft der 
Landwirtschaft in Schleswig-Holstein ist die Frage von Klimawandel und 
Klimaanpassung eine der beiden zentralen Handlungsfelder. Wir wollen dafür 
sorgen, dass Landwirtinnen und Landwirte, die bereit sind, besondere Leistungen 
für den Klimaschutz in ihrem Betrieb umzusetzen, dafür auch besonders gefördert 
werden. Neben der stärkeren Ausrichtung der EU-Agrarförderung auf Klima-, 
Umwelt- und Tierschutzaspekte wollen wir die Bindung von Treibhausgasen im 
Rahmen eines besseren Nährstoffmanagements, der Vergasung von Gülle sowie durch 
eine andere Bewirtschaftung und Bearbeitung der Agrarflächen fördern. Dazu 
gehört auch die naturnahe Neuwaldbildung und eine Wasserwirtschaft, die mit 
höheren Wasserständen CO2 im Boden bindet und gleichzeitig einen Mehrwert für 
Natur- und Artenschutz liefert. Insbesondere bei den in Schleswig-Holstein 
überdurchschnittlich häufig vorkommenden Moorflächen wollen wir die anhaltende 
Ausgasung durch eine andere Nutzung und durch Wiedervernässung dieser Flächen 
deutlich vermindern. Unsere CO2-Senken im Land – also vor allem Dauergrünland, 
Moore und Wälder – wollen wir stärken und aufbauen. Wir fordern die 
Landesregierung auf, hierfür einen entsprechenden Rahmen auszuarbeiten.
Begründung
erfolgt mündlich
Unterstützer*innen
Zustimmung
- Johannes Engelmann
 - Thorsten Riedel
 - David-Willem Poggemann
 - Frank Thun
 - Jakob Brunken
 
Kommentare
Petra Ludwig-Sidow: